Last Samurai – Film & Fiktion

Last Samurai Symbolbild

Inhaltsverzeichnis

Dem Hollywood Film “The Last Samurai” mit Tom Cruise in der Hauptrolle wird nachgesagt, auf wahren Begebenheiten zu basieren. Doch wie viel von der Handlung ist tatsächlich so geschehen? Wir möchten dieser Frage hier nachgehen.

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Eine Zeit des Wandels in Japan

Im Film spielt Tom Cruise den auf Grund seiner Kampfvergangenheit psychisch gebrochenen sowie alkoholkranken amerikanischen Bürgerkriegs-Veteranen Nathan Algren, der als Söldner nach Japan kommt. Er soll die kaiserliche Armee militärisch beraten. Das alte Shogunat war gerade gestürzt und die Meiji-Restauration in vollem Gange.

Japan befindet sich zu dieser Zeit im Umbruch und beginnt sich nach seiner 200 jährigen Isolation zu öffnen. Damit einher ging aber auch der Verlust von alten Traditionen. Und für die Samurai gab es keine Gegner mehr, die bekämpft werden müssten. Sie repräsentierten die Vergangenheit Japans.

Der Professor für japanische Geschichte Harold Bolitho von der Harvard Universität sagt zu dieser Ära Japans: ” möchte die nicht-produktive Klasse der Samurai gegen eine wirksame Armee tauschen. Es möchte eine unabhängige Nation sein, die sich nicht von Großbritannien oder den USA herumschubsen lässt”.

Doch die Samurai wollten diese Entwicklung Japans nicht hinnehmen und stattdessen die Isolation und ihren Status aufrecht erhalten. Dies mündete in einer Rebellion gegen die kaiserliche Armee.

Die dabei letzte Revolte der Samurai, die Satsuma-Rebellion im Jahre 1877 liefert schließlich den historischen Hintergrund für den Film. In diesem schließt sich der Hauptcharakter Nathan Algren den Samurai an und kämpft an ihrer Seite, obwohl er entsandt wurde, um deren Gegner zu beraten.

Durch den Seitenwechsel kommt er mit sich selbst in Reine und erlangt seine zuvor im amerikanischen Bürgerkrieg verlorene Ehre zurück.

Last Samurai – Was historisch korrekt dargestellt wurde

Obwohl der Charakter Nathan Algren fiktional ist, basiert er lose auf dem Soldaten Jules Brunet. Dieser wurde nach Japan geschickt, um die dortige Armee zu modernisieren. Als das alte Shogunat gestürzt worden war, machte er es sich aber zur Aufgabe, es wieder an die Macht zu bringen (ohne Erfolg). Es gibt daher einige korrekte Parallelen zwischen dem fiktionalen und dem historischen Charakter.

Die Zeitrahmen der in dem Film dargestellten Ereignisse sind grundlegend korrekt. Dass Algren noch 1876 im amerikanischen Bürgerkrieg und bereits 1877 an der Schlacht in Japan teilnahm scheint knapp, wäre aber möglich.

Die im Film verwendeten Kostüme sind weitestgehend der Zeit angepasst und stellen die schnelle Modernisierung Japans gut dar.

Der Film stellt sehr gut die Liebe der Samurai zu ihren Katana Schwertern dar, die ihre traditionelle Waffen sind.

Auch der schnelle Wandel der japanischen Armee wird adäquat dargestellt. War sie anfangs in ihrem Handeln ineffektiv, so entwickelt sie sich schnell zu einer professionellen Armee mit modernsten Waffen.

 

Was nicht historisch korrekt dargestellt wurde

In der Revolution der Samurai ging es nicht alleine um den Verlust von alten Werten, wie es im Film dargestellt ist. Vor allem ging es darum, dass die Samurai Ihren guten Stand in der Gesellschaft erhalten wollten.

Anders als im Film, kämpften die Samurai auch mit modernen Waffen, wie Schusswaffen. Tatsächlich war eine der ersten Handlungen der Samurai während der Satsuma Rebellion die Attacke und Plünderung eines Waffendepots voll von Schusswaffen.

Die Rüstungen der Samurai im Film sind beeindruckend. In der Realität wurden sie jedoch nicht mehr getragen, da sie keine Kugeln abfangen konnten und damit mehr belästigten als halfen.
Nur Saigo Takamori, auf dem der Filmcharakter Katsumoto basiert, trug seine Rüstung aus Traditionsbewusstsein tatsächlich noch im Kampf.

 

Unser Fazit für Last Samurai

Der Film erhebt keinen Anspruch auf historische Korrektheit. Einige Teile im Film lehnen jedoch an reale Ereignisse aus der Geschichte Japans und der USA an und können als korrekt dargestellt angesehen werden. Wahre Historiker können dem Film aber trotzdem mangelnde historische Korrektheit vorwerfen. 

Aber ein Hollywood-Film soll ja auch mehr unterhalten als bilden. Und das gelingt dem Film.

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