Geschichte der 47 Ronin – Was wirklich geschah

47 Ronin Samurai kniet auf Hügel

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der 47 Ronin ist eine der bekanntesten Ereignisse des frühen Japans und wurde in zahlreichen Mangas, Filmen und Serien behandelt. Wir erzählen, was wirklich im Jahr 1702 geschah.

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47 Ronin Geschichte: Das Vorspiel

Die Geschichte der 47 Ronin fällt in eine Zeit, in der die Samurai um ihre Daseinsberechtigung als Krieger rangen. Zwar unterstanden die Shogunate dem japanischen Kaiser, praktisch konzentrierten sie jedoch selbst die gesamte Macht im Reich und sorgten dafür, dass Kriege und Schlachten zu Gunsten von Stabilität gar nicht erst entstanden. Die Samurai waren demnach Krieger ohne Schlachtfeld und dazu gezwungen, ihre Waffen rein aus symbolischen Gründen und zur Demonstration ihres Standes zu tragen.

In diese Zeit fällt der Aufruf des damaligen Shoguns Tokugawa Tsunayoshi einige Daimyō (Fürsten) in der Burg Edo (heutiges Tokyo) zu versammeln, um Gesandte der kaiserlichen Familie zu unterhalten. Auch Asano Naganori, ein junger Daimyō aus dem etwa 600 km entfernten Ako kam dieser Bitte nach.

Um ihn bei dieser Aufgabe zu unterstützen, wurde der ranghöchste Zeremonienmeister Kira Kozukenosuke Yoshinaka damit beauftragt, Asano Naganori die Etiketten des Hofes beizubringen. Der Zeremonienmeister forderte von Asano eine monetäre Entschädigung für seinen Aufwand. Asano dachte jedoch nicht daran Kira Geld zu geben, da er dessen Arbeit als kaiserliche Pflicht verstand.

Der versuchte Mord

Im Laufe der Zeit verstärkten sich die Unstimmigkeiten zwischen den beiden immer mehr. Kira beleidigte den jungen Asano fortwährend, bis die Situation im April 1702 schließlich eskalierte. Obwohl es verboten war, zog Asano sein Schwert und verletzte Kira leicht, nachdem dieser ihn erneut beleidigt hatte. Daraufhin wurde Asano umgehend festgenommen. Sein Schwert aus Wut zu zücken war bereits gegen das amtierende Gesetz, das ganze im Palast des Shoguns zu tun – undenkbar! Während seiner Befragung zu dem Vorfall versuchte sich Asano deshalb auch nicht zu verteidigen. Er gab lediglich zu Protokoll, dass er dem Shogun nie etwas Böses wollte und es bedaure, Kira nicht getötet zu haben.

Asano wurde daraufhin zum rituellen Selbstmord verurteilt. Er musste unter Bewachung seinen eigenen Bauch mit einem Schnitt aufschneiden. Außerdem ging Asanos Land in den Besitz des Shoguns über und sein Bruder erhielt Hausarrest.

Die Nachricht von Asanos Tod verbreitet sich

Als die Nachricht vom Tod Asanos an seiner Burg in Ako ankam, begann unter seiner ehemaligen Gefolgschaft eine hitzige Debatte, wie nun nach dem Tod des Herren verfahren werden sollte. Ein Teil war dafür, die Burg kampflos aufzugeben, andere wollten sie um jeden Preis verteidigen. Ôishi Kuranosuke, der wichtigste Ratgeber der Asano Familie übernahm schließlich die Führung und entschied, dass die Burg der Regierung übergeben werden solle, man sich aber mit einem raffiniertem Plan an Kira rächen würde.

Der Racheplan

Ôishi schaffte es insgesamt 47 ehemealige Samurai – jetzt herrenlose Ronin – von seinem geschmiedeten Racheplan zu überzeugen. Ihm war klar, dass Kira mit einer Rache rechnen und seine Leibwache verstärken würde. Deshalb entschieden sich die 47 Ronin mit der Rache auf den richtigen Zeitpunkt zu warten. Sie schlossen den Schwur, das Leben ihres Herren mit dem Leben von Kira zu rächen, komme was wolle.

Teil des Plans war es, dass sich Kira in falscher Sicherheit wiegen sollte. Deswegen war jeder der 47 Ronin dazu angehalten, ihm diese trügerische Sicherheit vorzugaukeln. Ôishi tat dies, indem er regelmäßig in den Bars und Bordells Edos verkehrte und bis zur Besinnungslosigkeit trank, um den Eindruck zu erwecken, dass ihm alles gleichgültig sei. Andere nahmen einfache Jobs als Handwerker an und konnten so schon bestens die Rache vorbereiten und nötige Waffen verstecken.

Nach einiger Zeit verringerte Kira schließlich seine Sicherheitsvorkehrungen. Das war der Moment, auf den die 47 Ronin gewartet hatten.

Die Rache

Am 14. Dezember 1702 holten die 47 ihre Waffen aus den Verstecken und versammelten sich vor Kiras Haus in Edo. Sie teilten sich in 2 Gruppen auf. Eine gelangte über das Dach in Kiras Haus, die andere Gruppe kämpfte sich durch den Vordereingang an den Wachen vorbei. Dabei überraschten sie Kiras Männer komplett. Jedoch wurde einer der 47 Ronin bei dem Angriff getötet.

Sie fanden Kira in einem Nebengebäude und gaben ihm die Möglichkeit, sich durch Selbstmord hinzurichten. Als dieser nicht antwortete, nahm Ôishi den selben Dolch mit dem sich Asano hingerichtet hatte und schlug Kira den Kopf ab. Sie packten den Kopf ein und brachten ihn als Trophäe zum Sengakuji Tempel, wo Asano begraben lag. Anschließend lieferten sie sich selbst aus.

Das Nachspiel

Die Ermordung Kiras brachte die Regierung in eine schwierige Position, da sich die Ronin so verhalten hatten, wie es viele von einem loyalen Samurai erwarteten. Auch die Entscheidung, Asano zum Selbstmord zu verurteilen und Kira gänzlich zu verschonen war bereits nicht gut in der Öffentlichkeit angenommen worden.

47 Ronin Friedhof
Friedhof der 47 Ronin in Japan

Nichtsdestotrotz, wurde entschieden, die 46 verbleibenden Ronin zum Selbstmord zu verurteilen, um die öffentliche Ordnung zu erhalten. Nach dem Selbstmord der Ronin wurden ihre Körper ebenfalls beim Sengakuji Tempel begraben.

Auch noch heute ist der Tempel ein beliebter Pilgerort für Fans der wohl loyalsten Samurai der Edo Zeit.

 

 

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